Irrend lernt man (Johann Wolfgang von Goethe)

Schule und Lernen. Wieviel Zeit darf das in Anspruch nehmen?

In vielen Familien nimmt das Thema Schule einen großen Raum im Alltag ein. Eltern wollen ihre Kinder beim Lernen fördern und unterstützen, da sie im Schulerfolg einen guten Grundstock für die berufliche Perspektive ihrer Kinder sehen. Sie versuchen mit verschiedenen Ansätzen und oft sehr viel Zeitaufwand für gute Noten in der Schule zu sorgen. Das funktioniert bei manchen Kindern ganz gut und bei anderen wiederum überhaupt nicht.
Dass die Unterschiede in der Veranlagung und der Entwicklung der Schüler sehr groß sind, wissen viele gar nicht. Der falsche Tonfall, zu strenge Regeln, aber auch zu viel Verständnis und Nachgeben bei den kleinen Auseinandersetzungen können zu einem regelrechten Machtkampf führen und somit kann das eigentliche Ziel verloren gehen: Das gute Vorankommen in der Schule.


Das kann sogar noch weiter gehen. Das Kind verweigert sich und man schafft es immer weniger, es zu motivieren. Zu einem kontinuierlichen Weiterkommen in der Schule gehört aber vor allen Dingen ein gutes Maß an sogenannter Eigenmotivation. Diese lässt sich über mehrere Faktoren wie z. B. die natürliche Neugier der Kinder, selbst erarbeitete Erfolge und ein positives Selbstbild ausprägen.
Eltern sollten auf keinen Fall vergessen, dass die Persönlichkeit ihrer Kinder ja nicht nur unter einem schulischen Aspekt betrachtet werden sollte, sondern dass auch reichlich Ausgleich im Freizeitbereich für all die schulischen Belastungen geschaffen werden muss, damit nicht die Lust am Lernen verloren geht. Z.B. ausreichend Hobbies und Kontakte zu Freunden/Freundinnen und auch regelmäßige Besuche und Ausflüge mit Verwandten sind damit gemeint. Alles eben, was Kindern Spaß und Freude macht.

Ist die Merkfähigkeit bei Schülern immer gleich?

Das ist natürlich nicht so. Wer kennt das nicht? Wenn ein Thema jemanden interessiert oder es ist spannend vorgetragen, dann merkt man sich die angesprochenen Sachen eher leicht und kann sie dann auch wiederholen. Bei z.B. langweiligen Vorträgen, oder auch Themengebieten, die einen nicht interessieren, kann man sich nur mühsam an Details erinnern. Das ist auch bei Kindern und Jugendlichen so. Dazu kommt noch, dass man eine bessere Merkfähigkeit hat, wenn man gute Laune hat und sich Sachen gar nicht merken kann, wenn man sich z.B. fürchtet. Dafür kann es in der Schule einige Gründe geben, z.B. bestimmte Lehrkräfte, Angst vor schlechten Noten, oder auch Unsicherheiten und Ängste anderen Schülern gegenüber. All das beeinflusst direkt das Lernvermögen von Schülern und deswegen ist es ungemein wichtig, viel mit seinen Kindern zu sprechen.
Hinter schlechten Noten können verschiedene Gründe stecken, die man erst mal gar nicht vermutet. Auch zu viel Stress kann zu sogenannten Lernblockaden führen und Eltern müssen gemeinsam mit ihren Kindern dafür sorgen, dass eine gesunde Ausgewogenheit herrscht zwischen den Anforderungen, die an die Schüler gestellt werden, ausreichend Sozialkontakten und natürlich freier Zeit, die man einfach mal so vertrödeln kann. Das alles zusammen macht Schüler stark und aufnahmefähig.

Passende Lernumgebung

Kinder sollten, wenn es möglich ist, ihren eigenen Bereich haben, in dem sie ungestört ihre Hausaufgaben erledigen können. Es ist um vieles leichter, wenn die Hausaufgabenzeit immer dieselbe ist und der Ablauf auch vorher schon festgelegt wird. Läuft diese Zeit quasi immer nach demselben Ritual ab, erspart man sich viele Diskussionen.
Schüler können sich, je nach Altersstufe, nur 25 bis 40 Minuten konzentrieren, also sollten natürlich dementsprechende Pausen eingeplant werden. Das kann von kurz aufstehen und ein bisschen Rumlaufen bis zu eine Kleinigkeit Essen und Trinken alles sein. Diese Modalitäten können Eltern und Kinder sehr gut miteinander aushandeln und man kennt ja die Vorlieben seines Kindes und kann so auf seine Bedürfnisse eingehen. So kann Lernen und Schule wieder ein Miteinander werden.

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